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nach erfolglosen Versuchen vorgestern (einziges Ergebnis schreiendes Kind), hab ich's heute das erste Mal geschafft, mir die Kleine im Tuch auf den Rücken zu schnallen.
Die letzten Tage bin ich (wie schon geschrieben) zu nix gekommen und hab nur auf der Couch gehockt, weil das kleine Ding einfach mit nichts zufrieden war. Sonst geht's ihr gut, wir glaube, daß der nächste Zahn kommt. Wie auch immer, heute ist mein Tag gerettet, ich hab schon Wäsche abgenommen, die Küche gewischt, den Laufstall geputzt und aufgestellt, die Spülmaschine ausgeräumt... :yes: Ist nett so. Vor allem kein Hintergrundgebrüll sondern zufriedenes Seufzen, Brabbeln und nun ist sie eingeschlafen.
Das sind wir, im Doppelpack:

denn dann sind zwei Wochen mit Schnee um 😀
Aber man merkt, daß der Frühling nicht mehr allzu weit ist. Die Vögel veranstalten ein Konzert jeden Morgen und seit ein paar Tagen singt auch der Grünfink mit.
Die Arbeiten am Kinderzimmer schreiten voran. Tim verlegt gerade Kabel. Ich würde ja auch gern losackern, das Kinderbett in Angriff nehmen, aber irgendwer muß das Kind bespaßen. Und das hat sich in den Kopf gesetzt, tagsüber nicht mehr als 2 mal ne halbe Stunde am Stück zu schlafen. Und wenn, dann auf Mamas Schoß.
Ich kann also gar nix dafür, daß ich den halben Tag vor dem Laptop sitze und sonst zu nicht viel komme. B)

Als ich gestern die Elstern so auffällig beim Kompost herumspazieren sah, dachte ich mir, daß ich ihnen zuvor kommen muß beim Finden meines Eheringes. Es liegt zwar noch Schnee, aber man weiß ja nie. Tim und ich (gerade ziemlich erkältet und krank, aber was tut man nicht alles) sind raus und siehe da: ein Blick und Tim hatte ihn entdeckt. Da lag er auf der Erde, als wäre er eben hingelegt worden.

Den restlichen Tag lag ich dann mit 39°C Fieber auf der Couch. Heute reicht's schon zum vor dem Laptop sitzen. Bei der Gelegenheit zeige ich euch ein paar Bilder der letzten Tage.

Leiterbock

Nach langem Suchen im Netz haben wir herausgefunden, wie dieses seltsame Exemplar heißt. Tim hatte schon befürchtet, einen miesen Hausschädling vor sich zu haben. Er frißt tatsächlich Holz, allerdings von Laubbäumen und kam wahrscheinlich aus ein paar Klötzen Birkenholz, die wir reingeholt hatten.

Tim auf Skiern

Als der Schnee noch hoch und prächtig lag (also vor ein paar Tagen), war Tim mit einem anderen Deutschen aus dem Nachbardorf Ski laufen.

Und zu guter Letzt ein Bild von unserem süßen Keks. Die hat's gut, wird einfach nicht krank. Selbst wenn wir halbtot in der Ecke liegen, geht's ihr blendend.

geahnt. 5 Grad plus heute. Regen. Der schöne Schnee! Meine schöne Wette! *heul*
Dazu ist Tim krank. 39 Fieber. So, das Tantchen schläft. Hat heute den zweiten Zahn gekriegt. Und mich in die Brustwarze gebissen.
Immerhin, wenn der Schnee wegtaut hab ich Chancen, meinen Ehering wiederzufinden, der seit einer Woche irgendwo da draussen liegt.

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Endlich haben wir Schnee! Er kam letzten Sonntag und ist mit -6°C am Tag weit davon entfernt, wegzutauen. Jetzt muß er noch bis nächsten Sonntag liegenbleiben, dann gewinne ich meine Wette (2 Wochen geschlossene Schneedecke vor Frühlingsanfang) und Tim muß mir nen Kuchen backen. 😀

unser Haus
Schwedengrüße

 

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Nach zwei Tagen Holz schleppen, Wasser aus dem Brunnen ziehen, schummrigem Kerzenlicht und Kochen überm Holzfeuer in unserem alten Herd (der übrigens trotz mehr als 30 Jahren Nicht-Benutzung immer noch bestens funktioniert) war heute kurz nach 3 mittags das Licht wieder da. Einfach so, als wäre es nie weg gewesen. Es ließ unser Kerzen- und Taschenlampensortiment, die Kiste voller Kühlschranksachen draußen auf dem Balkon, die vollen Wassereimer und -schüsseln so lächerlich aussehen.
Begonnen hatte alles in der Nacht zum Sonntag. Der Sturm heulte stundenlang und aus dem Wald hörte man das Krachen der umknickenden Bäume. Die Fichten hinter dem Haus bogen sich im rechten Winkel, beim Nachbarn fiel eine große, alte Birke um und alles, was nicht gesichert war, wehte umher. Der Strom verließ uns mittags. Von einer Nachbarin erfuhren wir, daß weiter oben jede Menge Bäume über die Leitungen gefallen waren und es wohl ein paar Tage dauern würde, bis das wieder repariert wäre. So stellten wir uns drauf ein. Das Kerzen aufstellen war mir schon von den letzten Ausfällen, die immer nur ein paar Stunden gedauert hatten, vertraut. Wasser holen: der Bach war durch das Unwetter arg schmutzig, selbst zu schmutzig für die Klospülung. Also den Eimer an den Strick und hinter dem Haus in den alten Brunnen gelassen. Gutes Wasser und schön klar. Trinkwasser wollten wir aber doch lieber im Laden kaufen. Am Abend ließ der Sturm nach und wir fuhren die drei Kilometer zum Konsum ins nächste Dorf, nach Ekenässjön. Wir mußten ein paar Bäume umfahren, die auf der Straße lagen, kamen aber durch.
Wieder daheim wurden die Kachelöfen geheizt. Man denkt nicht, wie früh es dunkel wird und zu wie wenig man kommt, wenn man nichts als funzeligen Kerzen hat. Am nächsten Tag, also gestern, habe ich zugesehen, die nötigen Arbeiten bei Tageslicht zu machen. Daneben wollte natürlich Johanna gestillt und gewindelt werden... man ist den ganzen Tag am rennen nur für ne warme Bude, warmes Essen und ein zufriedenes Kind. Kein Wunder, daß man vor hundert Jahren das Internet nicht gebraucht hat. :DD
Und das abendliche Waschen erst! Ein Glück habe ich in der DDR noch gelernt, wie man das mit den guten alten Lappen, Seife und einem Schüsselchen voll Wasser macht. Tim, der sein Leben lang jeden Tag geduscht hat, hatte da so seine Schwierigkeiten. :b
Heute hat mich dann die Putzwut gepackt. Wenn man Holz in allen Größen in die Bude schleppt und im Dunkeln Wachs verkippt, sieht es schnell auch auf dem Fußboden mittelalterlich aus. Staubsauger ging auch nicht, also Besen, Kehrschaufel. Ich wütete so vor mich hin, war kurz draußen nach dem Kind sehen, was da im Wagen schlief und plötzlich: Licht AN. War fast erschrocken. Aber ja. Der Kühlschrank summte, der inzwischen fast abgetaute Gefrierschrank auch und vor dem Haus bimmelt der Bahnübergang. Wahrscheinlich aus Freude, daß er wieder Strom hat, denn der Zug fährt noch nicht wieder. Zufällig kommt just in dem Moment sogar ein Auto und darf anhalten. Ich freu mir ein Bein aus und putze auch noch das Treppenhaus und den Kühlschrank. Aus lauter Begeisterung über eine so simple Sache: Strom

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zum ersten Mal seit wir den Schneesturm Anfang November hatten. Obwohl ich noch nicht glaube, daß er lange bleiben wird. Es ist immer noch recht warm mit 0-1°C.
Unsere letzte Woche Sprachkurs ist morgen rum und dann kann ich (Sarah) endlich zu Hause sein (bis auf 2 Tage die Woche, wo noch Unterricht ist)!
Seit drei Tagen haben wir Johanna in ein Nebenzimmer ausquartiert und seitdem schlafe ich besser. Sie macht im Schlaf so einen Krach, das kann man sich kaum vorstellen. Wälzt sich, quiekt, seufzt, schnarcht leise :crazy: und was nicht noch, wofür es gar keine richtigen Worte gibt. Jedenfalls bin ich jetzt tagsüber nicht mehr so schrecklich schlimm müde.

Seit knapp zwei Wochen sind wir wieder allein, nachdem über Silvester Darrel und Miriam zu Besuch waren. Ist auch mal schön, alleine hier zu sein, nachdem wir die meiste Zeit die wir hier sind Besuch hatten.

Tims Familie war zu Besuch und unser Tisch voll besetzt.

wir bekamen von einem Nachbarn einen schönen, frisch geschlagenen Baum geschenkt (hier ein Ausschnitt ;-))

Tims Mama hat eine Gans gebraten.

Wir haben Kekse gebacken.

Die Jungs haben uns tüchtig eingeheizt.

Am ersten Weihnachtstag gabs zwar auch keinen Schnee, aber einen feurigen Sonnenaufgang und ganz zauberhaftes Glitzer überall.

Wir haben Geschenke ausgepackt.

Johanna freute sich über ihre ersten eigenen Weihnachtsgeschenke (der Waschlappen in Handpuppenformat von Susi hat sie am meisten beeindruckt).

und alles in allem hatten wir eine schöne Zeit. Das große Haus trug dazu bei, daß man sich bei aufkommenden Meinungsverschiedenheiten und Empfindlichkeiten ganz gut aus dem Weg gehen konnte. Und die Gans war wirklich lecker!

Liebe Grüße von uns und von Johanna!

Heute hat unsere Sprachschule zum Weihnachtsessen eingeladen. Tims Chef war auch da und alle trafen sich in einem urigen Gewölbekeller, der in Deutschland sicher ein Edelrestaurant beherbergen würde. Hier war es nicht ganz so edel, dafür umso mehr schwedisch. Man bedient sich selbst am üppigen Büfett und Schweden tun das in traditioneller Essensfolge:
Zuerst gibt es Fisch und Meeresfrüchte. Alles, was man sich nur unter dem Thema vorstellen kann. Und mehr. Hering in ca. 10 verschiedenen Soßen eingelegt, darunter so abenteuerlich lautende wie Apfelsinensoße, Preiselbeersoße, aber auch Dillsoße, Senfsoße, mit Flußkrebsen eine.... Ich habe nicht alle gelesen und die Abteilung schnell überflogen, weil die Geschmackserfahrung süß eingelegten Herings noch zu frisch war. Der nächste Tisch war dem Räucherfisch vorbehalten. Makrele, Lachs, irgend so ein Hai, nur um drei zu nennen. Dann die Meeresfrüchte. Miesmuscheln, Flußkrebse, Garnelen und anderen Viecher, für die ich den Namen gar nicht weiß. Dazu hartgekochte Eihälften mit Sahne und was Fischigem oder Garnelen (?) drauf. Ich habs nicht näher betrachtet und mich mit etwas Räucherfisch begnügt. Der war ganz gut. Ach ja, und Weihnachtsschinken. Schmeckt wie... Schinken. Aber da ich im Laden gesehen hatte, daß die da Konservierungsmittel ranmachen, war ich etwas skeptisch.
Der zweite Gang besteht aus jansons frestelse (Jansons Versuchung, ein Kartoffelauflauf, wirklich gut!), Köttbollar (Hackfleischbällchen, waren wohl aus der Tüte und etwas fad, süßlich?), fingerlangen Würstchen (besser als erwartet, allerdings hatte ich nicht viel erwartet), der berühmten Prinskorv (Prinzenwurst, ein muß für die schwedische Weihnachtstafel, habe ich großzügig ausgelassen wegen der seltsam blassen Farbe) und Kartoffeln und Gemüse als Beilage. Von diesem zweiten Gang habe ich etwas mehr gegessen als vom Fisch.
Zum Schluß das Dessert. Süßkram wie Gummitiere und Schokokugeln, Pudding der nicht süß, aber nach Zartbitterschokolade schmeckt, sogenannter Quarkkuchen, aber aus Hüttenkäse und ziemlich süß, Marmelade, Kuchen, und das Beste: ein paar Mandarinen, Trauben und Bananen. Da kann man wenigstens nichts falsch machen.
Fazit: Alles in allem eine nicht kleine Herausforderung für den deutschen Gaumen (wann ißt man schon mal so viel durcheinander, noch dazu so viel Süßes:P?).
Am Ende bevorzuge ich doch unsere gute alte Weihnachtsente/-gans.