Midsommar. Kaum ein Wort, daß bei Schweden mehr Gefühle weckt. Die Sonne geht kaum unter, der Sommer beginnt, Erdbeeren mit Schlagsahne, Blumenkränze und Tänze um die Midsommarstång. Nun, ich hab mich wirklich drauf gefreut, einmal dabei zu sein. Es hat mir nämlich keiner vorher verraten, daß es den ganzen Tag aus Eimern schütten würde! Na gut, am Anfang hatte ich noch Hoffnung. Sicher hört's bald auf.
Aber sobald die Stange aufgestellt war, kannte der Himmel kein Halten mehr und die Ironie der Schweden auch nicht. Sangen sie doch tatsächlich ohne mit der Wimper zu zucken "Die Sonne strahlt, der Himmel ist blau". Und als ob es ohne Midsommartanz keinen Sommer gibt, wurde tapfer getanzt: "Kleine Kröten, kleine Kröten, sind lustig anzuschaun. Haben keine Schwänze, keine Schwänze und auch keine Ohren." Die Klassiker eben. Alt und Jung geniert sich nicht, mit den passenden Bewegungen im Kreis zu hüpfen.
Wahrscheinlich sind wir noch zu kurz in Schweden und nicht genug assimiliert, denn wir zogen es vor, ich Johanna auf dem Arm, unter dem Regenschirm auszuharren. Es regnete noch bis in die Nacht hinein ordentlich weiter und war überhaupt das erste Mal in den 8 Monaten, die wir hier leben, daß es einen Tag praktisch durchgeregnet hat. Aber uns wurde gesagt, daß es oft an Midsommar regnet. Wahrscheinlich gehört auch deshalb zu einer guten Midsommarfeier ein ordentliches Besäufnis. Wie soll man sonst an so einem Tag vom blauen Himmel singen können?
Zu guter Letzt darf ich euch unsere neueste Hausgenossin vorstellen: Arla, die Kuh. Die hat Johanna von Inga-Lille, der Bäuerin, geschenkt bekommen und so sieht es aus, wenn Johanna und Arla gleichzeitig auf dem Arm sein wollen: